Können schlechte Augen vererbt werden? Die gute Nachricht zuerst: Ein Grossteil vererbbarer Augenleiden ist therapierbar. Die Wissenschaft hat bereits bei über der Hälfte aller Augenkrankheiten den genetischen Ursprung nachgewiesen. Zwei der drei häufigsten Erblindungsursachen haben oft einen genetischen Ursprung: altersbedingte Makuladegeneration oder AMD sowie das Glaukom, besser bekannt als grüner Star. Die Liste der vererbbaren Augenleiden ist sehr lang.
Männer leiden häufiger an genetischen Augenkrankheiten als Frauen, letztere können allerdings Trägerinnen der Krankheitsgene sein. Für einige familiäre Augenleiden gibt es bereits Gentests. Sie sind jedoch z.Zt. noch kostspielig und nicht jeder möchte seine Zukunft wissen. Auch hier gibt es Ausnahmen, z.B. lebensbedrohliche Tumore bei Kindern, die ursprünglich im Auge beginnen.
Als Beispiel nehmen wir die Fehlsichtigkeiten, also Kurz-, Weit- und Stabsichtigkeit, ebenso geläufig unter Myopie, Hypertonie und Astigmatismus. Wäre ein solcher Gentest, vorausgesetzt, es gäbe ihn bereits, positiv, muss man das Wachstum der Augen sowieso in der Regel bis zum 20. Lebensjahr mit optischen Sehhilfen aussitzen. Danach kann entschieden werden, ob eine Korrekturoperation die Bille ersetzen soll oder nicht. Trainings oder diätische Massnahmen beeinflussen den Verlauf nicht.
Zweites Beispiel, Grüner Star. Einzige präventive Massnahme ist die zwingende regelmässige Kontrolle beim Augenarzt, denn den Beginn bemerkt man nicht. Wird dann der schleichende Ausbruch aufgedeckt, kann man heute den Patienten in der Regel mit entsprechend eingeleiteter Therapie vor der Erblindung bewahren.
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