Antibiotika als Medikament
Grundsätzlich muss zwischen der Einnahme und der oberflächlichen Tropftherapie von Antibiotika unterschieden werden. Ersteres ist schnell beantwortet: In der Literatur gibt es derzeit 3 Medikamente für die Einnahme, bei denen selten aber immer wieder eine Sehbeeinträchtigung bzw. Erblindung beobachtet wird: Linezolid (Zyvoxid®) und Telithromycin (Ketek®) sind Reserve– bzw. Spezialantibiotika, und das Antipilzmittel (Antimykotikum) Voriconazol (VFend®). In ganz seltenen Fällen wirken diese Substanzen toxisch am Sehnerv. Bei Absetzen des Medikaments sind diese Erscheinungen teils reversibel und verursachen nur äusserst selten bleibende Sehschäden bis hin zur Erblindung.
Antibiotika als Tropfen
Ins Auge getropfte Antibiotika sind sinnvoll eingesetzt sehr effektiv bei der Behandlung von Infektionen bzw. keimverursachten Erkrankungen. Wenn es sehr selten einmal zu einem Schaden am Auge kommt, ist aber nicht der getropfte Wirkstoff, sondern der Keim dafür verantwortlich. Ursachen können sein:
- unsachgemässes Tropfen
- eigenmächtiges Behandeln ohne Arztbetreuung
- abgelaufene oder auch falsche Medikamente
- Keimresistenzen
Deshalb sollte nicht sofort bei jeder Bagatelle Antibiotikaaugentropfen zur Anwendung kommen. Eine Beratung durch den Augenfacharzt ist deshalb unabdingbar. Bei Fragen nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie gerne individuell.