Der gestörte Zuckerhaushalt eines Diabetikers mit Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 kann verschiedenste Organe in Mitleidenschaft ziehen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Diabetes schlecht eingestellt ist oder gar nicht erkannt wird. Zu den betroffenen Organen gehört dann auch das Auge. Vor allem Netzhaut (Retina), Aderhaut (Uvea) und Linse (Lens oculi) werden geschädigt.
Das Auge hat eine herausragende Stellung, wenn es um die Diagnostik bei Diabetes mellitus geht. Es ist das einzige Organ, das uns einen Einblick in das körpereigene Gewebe – nämlich auf die Netzhaut – erlaubt. Im Auge spiegeln sich also die Vorgänge im Körper leicht sichtbar wider. Die Augenschäden durch den Diabetes sind daher gleichzeitig ein Alarmsignal, dass auch an anderen Organen oder Organsystemen bisher unerkannte Schäden vorliegen können. Daher sind vor allem Fachärzte wie Diabetologen, Endokrinologen und Internisten, aber auch der Hausarzt sehr am jährlichen, augenärztlichen Befund interessiert.
Der Diabetes kann unter anderem diese Komplikationen und Einschränkungen nach sich ziehen:
- verringerte Lesefähigkeit
- Einschränkungen des Gesichtsfeldes
- Ausfälle des Gesichtsfeldes
- Erblindung
- Entnahme des Auges und Einsetzen einer Prothese
Eine Folge des Diabetes mellitus kann die Eintrübung der Linse des diabetischen Auges sein. Diese Komplikation lässt sich durch eine Operation komplett beheben.
Anders sieht es bei Spätfolgen des Diabetes für das Auge an der Netzhaut aus. Hier lassen sich Schädigungen zwar stoppen, in der Regel aber nicht heilen. Aufgrund einer guten Diagnostik und ausgereifter Behandlungsstrategien ist die Erblindung durch Diabetes in den Industriestaaten meist komplett vermeidbar. Weltweit gehört der Diabetes jedoch immer noch zu den fünf häufigsten Ursachen für eine Erblindung.
Der Hauptgrund für eine Erblindung durch Diabetes ist eine simple Unterschätzung der Erkrankung. In der Folge reagieren die Betroffenen nur zögerlich, sodass die Schäden durch Diabetes am Auge weit fortschreiten können. Eher selten ist eine medizinisch unbeherrschbare, langfristige, hochgradig diabetische Stoffwechsellage die Ursache. Hier lässt sich der Blutzucker nicht gut einstellen. Es entstehen häufige Zuckerspitzen, die langfristig unter anderem das Auge nachhaltig schädigen.
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