Definition einer Epiphora
Epiphora ist der medizinische Begriff für stark tränende oder triefende Augen mit Tränenwasserübertritt über die Lider. Es handelt sich dabei um ein Missverhältnis zwischen Tränenproduktion und Abfluss über die ableitenden Tränenkanäle.
Häufige Ursachen einer Epiphora
Es gibt diverse Ursachen für tränende Augen: eine zu starke Tränenproduktion, Reizungen mit oder ohne Erkältung, Fremdkörper im Auge, Augenverletzungen, Lidfehlstellungen oder eine Verengung beziehungsweise ein Verschluss der ableitenden Tränenwege. Eine Epiphora kann bereits bei Geburt entstehen oder erst später durch Krankheiten, Allergien oder einen klassischen grippalen Infekt hervorgerufen werden. Vor allem bei Erkältungen sind tränende Augen typisch.
Typischer Verlauf einer Infektion
Bei einer Infektion wird zuerst der Nasenrachenraum von Erregern attackiert. Diese Erreger steigen zudem zu den naheliegenden Nasennebenhöhlen auf und zu den Atemwegen ab. In der Nasenhöhle, unter der zweiten Nasenmuschel, befindet sich der Tränenwegkanal. Als Verbindung zum Ober- und Unterlid gilt dieser Kanal als weitere Eintrittspforte für Erreger aller Arten.
Bei einem möglichen Befall durch Keime schwellen die Schleimhäute an. Da der Tränenkanal mit einem Durchmesser unter einem Millimeter jedoch sehr klein ist, kommt es zu Problemen. Im Verlauf der Infektion schwillt auch die Kanalwand an. Die bereits gereizte Augenschleimhaut will nun die Erreger mit starker Tränensekretion fortspülen, kann dies jedoch nicht adäquat, weil das Abflussrohr, also der Tränenkanal, verengt oder gar zugeschwollen ist. Grund dafür ist meistens die flächige Entzündung der Schleimhäute, die alle Oberflächen der Nasennebenhöhlen auskleiden.
Behandlung der Infektion
Zuerst muss diagnostiziert werden, ob es sich um einen bakteriellen oder einen viralen Infekt handelt, da die Therapie unterschiedlich ist. Sind die Augen stark angeschwollen, kommen zusätzliche abschwellende Therapeutika zum Einsatz, um das Tränen und die Abflussverhältnisse schnellstmöglich wieder zu normalisieren.
Bei einer tiefen Infektion der Tränenwegkanalwand kann es sein, dass die Kanalwandstruktur dauerhaft Schaden genommen hat. Die entstandene Engstelle, ähnlich einer Sanduhr, wird in diesem seltenen Fall zu immer wiederkehrenden und schmerzhaften Kanalinfektionen mit Epiphora und Eitersekretion führen. Eine Operation der Kanalwand mit vorheriger Bildgebung ist meist unumgänglich. Deshalb ist eine zeitnahe Behandlung einer Erkältung mit Augenbeteiligung äusserst sinnvoll. Auch bei hartnäckig tränenden Augen aufgrund eines grippalen Infekts sollten Sie unser AugenCenter rasch aufsuchen.
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